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Gemeine Sichelschrecke Phaneroptera falcata(Poda, 1761)




Status

Die Gemeine Sichelschrecke konnte sich in den vergangen Jahren weiter in nördliche Regionen ausbreiten. Erstmalig wurde sie 2012 in Hamburg nachgewiesen, in den folgenden Jahren gab es vereinzelte Funde. Seit 2020 wurde die Art mehrfach jährlich gemeldet.


Aussehen

Die Gemeine Sichelschrecke hat einen 12 - 18 mm großen Körper, der von den bis zu 30 mm langen Hinterflügeln deutlich überragt wird. Die Vorderflügel sind kürzer und reichen bis zu den Hinterbeinen. Sie hat eine hellgrüne Grundfärbung mit Gelbstich und ist fein dunkelgrün gepunktet. Der Rücken sowie die Flügeloberkante sind rotbräunlich gesäumt und die obere Hälfte der Augen ist rötlich gefärbt. Die Männchen haben lange, stark einwärts gebogene Afterfühler (Cerci). Die Weibchen haben eine sichelförmig gebogene Legeröhre (Ovipositor), welches das namensgebende Merkmal für die Unterfamilie der Sichelschrecken (Phaneropterinae) ist.


Verbreitung

Die Gemeine Sichelschrecke war ursprünglich nur in warmen Regionen Mittel-, Süd- und Osteuropas verbreitet, aber konnte sich klimawandelbedingt im letzten Jahrzehnt weiter Richtung Norden ausbreiten. Heutzutage kommt sie großflächig in Mitteleuropa und vermehrt in Osteuropa sowie Russland und Ostasien vor. Die nördlichsten Funde ihrer Art stammen aus dem südlichen Finnland.


Lokale Verbreitung

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Lebensweise

Die Gemeine Sichelschrecke lebt an warmen Standorten, bevorzugt mit vertikaler Vegetation, wie z.B. Hecken und Gebüschen, da sie die Eier in die Epidermisschicht von Blättern ablegt. Die Larven schlüpfen ab Mai des folgenden Jahres und durchlaufen sechs Entwicklungsstadien bis zum Erreichen des adulten Stadiums Ende Juli bis August. Die Winterstarre beginnt Ende Oktober.
Ihr Zirpen ist recht leise und nur aus maximal einem Meter Distanz zu hören. Sie ernährt sich herbivor polyphag und ist aufgrund ihrer vollständig ausgebildeten Flügel sehr gut flugfähig.


Bedeutung für das Ökosystem und für den Menschen

Von der Gemeinen Sichelschrecke geht keine direkte Gefahr für den Menschen aus. Bei starker Reproduktion ihrer Art könnte es zu Nahrungskonkurrenz mit anderen Heuschreckenarten sowie Ernteschäden in der Landwirtschaft kommen.


Ähnliche Arten

Die Gemeine Sichelschrecke kann aufgrund der ähnlichen Färbung mit dem Großen Grünen Heupferd (Tettigonia viridissima), welches flächendeckend in Hamburg vorkommt, verwechselt werden. Das Große Grüne Heupferd ist mit einer Körpergröße von 28 – 42 mm und einer Flügellänge bis zu 54 mm jedoch wesentlich größer als die Gemeine Sichelschrecke. Ebenfalls Ähnlichkeit besteht zur Vierpunktigen Sichelschrecke (Phaneroptera nana), diese kommt jedoch bisher nur in Süddeutschland vor und lässt sich durch einen breiteren Körperbau und ausgeprägtere Punktierung unterscheiden.